Sonntag, 20. Dezember 2009

DSA (Zwischenspiel) Teil 2

Schon nach kurzer Zeit führte sie uns zu einem Grabstein. Kein Friedhof, wirklich nur ein einziger Grabstein. Natürlich kam mir das merkwürdig vor, aber ich war doch zu neugierig um einfach stehen zu bleiben. Deshalb ging ich direkt auf den Grabstein zu.
Ich war fast da, als plötzlich die Erde unter meinen Füßen nachgab. Mit einem schnellen Sprung zur Seite konnte ich mich gerade noch in Sicherheit bringen, bevor der Boden komplett verschwand und nur noch ein tiefes schwarzes Loch übrig blieb. Das war ganz schön knapp.
Naja, ich hatte immerhin den Eingang zu… Irgendwas gefunden. Wir versuchten zu erkennen was sich am Boden des Lochs befand, konnten jedoch kaum etwas erkennen, da es viel zu dunkel war. Deshalb zündeten wir ein paar Fackeln an und versuchten es noch einmal. Wieder nichts. Bashir holte ein Seil hervor und band es um den Grabstein. Langsam ließen wie uns einer nach dem anderen in die Dunkelheit herab.
Im Licht der Fackeln erkannten wir, dass wir uns in einer kleinen Höhle befanden. In der Wand unterhalb des Grabsteins konnten wir den Eingang eines Tunnels erkennen. War dies etwa schon der Weg zu Schatz? Schnell war eine Reihenfolge festgelegt (vorne ich, dann Fradrik und zum Schluss Bashir) und schon ging es los.
Langezeit passierte nichts. Ich setzte immer einen Fuß vor den anderen und begann mich gerade zu fragen, ob der Gang auch mal zu Ende geht oder unsere Fackeln erlöschen würden und wir auf ewig in der Dunkelheit gefangen wären, da hörte ich ein leises klicken. Wie von einem Schalter. Wie von einem Erstarrungszauber getroffen blieb ich stehen. Ich hörte, wie Bashir und Fradrik sich hinter mir vorsichtig und langsam bewegten. Dann erschien Bashir direkt neben mir. Er ging neben mir in die Hocke und sah sich anscheinend etwas an, das sich irgendwo in der Nähe meines Fußes befinden musste.
Auch ich wagte nun, vorsichtig meinen Kopf zu bewegen und sah nach unten. Weder vor, noch hinter oder an der Seite meines Fußes konnte ich etwas Ungewöhnliches entdecken. Gerade wollte ich aufatmen, da fiel mir auf das der Boden unter meinen Fuß etwas höher war als Drumherum. Das musste ja nichts bedeuten, in einem Tunnel muss ja nicht der ganze Boden glatt sein oder? Ein Blick in die Gesichter meiner Freunde reichte aus, um mir klar zu machen, dass es doch etwas zu bedeuten hatte. Und jetzt? Ewig konnte ich ja nun auch nicht hier stehen bleiben. Langsam zählte ich bis drei, nahm meinen ganzen Mut zusammen und machte einen schnellen Sprung nach vorne.
Anscheinend hatte ich damit irgendetwas ausgelöst, denn ich hörte noch im Sprung die erschrockenen Rufe meiner Kameraden. Das war es also. Ende und aus. Ich schloss die Augen und wartete auf das unvermeidliche.
Ich wartete … und wartete. Nichts. War ich gestorben ohne etwas zu merken? Ich sah an mir herab. Zwei Arme, zwei Beine, schien alles noch da zu sein. Da hatte ich wohl nochmal Glück gehabt. Mit breitem Grinsen drehte ich mich zu meinen Freunden um und musste mir gerade noch ein Lachen verkneifen. Beide standen eng an die Wände gedrückt da und sahen mich böse an.
Ups. Aber es war ja nicht meine Schuld. Ich hatte die Falle hier ja nicht aufgestellt. Schnell drehte ich mich wieder um und ging weiter. Nach den Geräuschen hinter mir zu urteilen folgten mir die beiden nach einen kurzen Zögern. Es dauerte nun nicht mehr lange und der Tunnel war endlich zu ende. Wir erreichten einen großen Raum. Die Wände an den Seiten waren mit merkwürdigen Verzierungen geschmückt. Der Raum wurde von einem sehr hell leuchtendem Objekt erhellt was sich an der gegenüber liegenden Wand befinden musste. Direkt darunter befand sich etwas, das wie ein Altar aussah. Und der Alter war nicht leer. Auf ihm lag ein Mädchen, gefesselt und anscheinend nicht bei Bewusstsein, denn es rührte sich nicht.
Fast ohne mein Zutun bewegte ich mich auf den Altar zu. Erst langsam und dann immer schneller werdend. Ich wusste nicht was das für ein Mädchen war, oder was genau ich tun sollte wenn ich es erreicht hatte, aber liegenlassen konnte ich es dort auf jeden Fall nicht. Ich schaffte jedoch nicht mal die Hälfte des Weges, als ich abermals merkte wie der Boden unter meinen Füßen nachgab. Zusammen mit jeder Menge Steinen fiel ich ein gutes Stück nach unten und landete unsanft auf meinem Hinterteil.
Und als wäre das nicht schon genug sah ich, dass von allen Seiten Dornen aus den Wänden auf mich zu kamen. Ich sah mich hektisch um, konnte jedoch keinen weg entdecken, um mich alleine aus dieser misslichen Lage zu befreien (an der ich wohl nicht ganz unschuldig war). Ich nahm mir vor, beim nächsten Mal vorsichtiger zu sein und erst nachzudenken und nicht sofort drauf los zu rennen (das ich mich wirklich dran halten würde bezweifelte ich, aber der Vorsatz war jedenfalls schon mal da). Jetzt rief ich erst mal um Hilfe.
Doch es kam keiner. Bestimmt hatten meine Gefährten auch Probleme, denn sie würden mich doch kaum in einer solch gefährlichen Situation alleine lassen (Oder doch?). Nach dem sich der erste Schrecken gelegt hatte (und ich festgestellt hatte, das ich nicht sofort sterben würde, sondern noch etwas Zeit hatte um mir zu überlegen was ich in meinem Leben alles falsch gemacht hatte) stellte ich fest, dass sich hier außer mir noch eine kleine Statue befand. Eine Drachenstatue (leider zu schwer um sie mitnehmen zu können).
Bei genauerem hinsehen erkannte ich, das auf den Flügeln Symbole eingraviert waren. Auf der Vorderseite der Flügel befand sich links ein schlafender Mensch und rechts ein Gefäß wie man es für alchemistische Zwecke benutze. Hinten befand sich auf der linken Seite eine Sonne und rechts ein Schneestern. Über mir ertönte das Geräusch von Schritten und als ich hoch sah entdeckte ich Fradrik, der sich am Rand des Lochs niederließ und zu mir herunter schaute.
Ich beschrieb ihm die gefundenen Symbole. Eine Weile dachte er darüber nach (in der die Dornen ein ganzes Stück näher rückten) und sagte mir dann schließlich, dass dieses Rätsel nichts mit Alchemie zu tun hätte und er keine Ahnung hätte was man tun müsse. Das half mir natürlich sehr. Von Bashir war immer noch nichts zu sehen und aus Ermangelung einer anderen Idee sah ich mir die Symbole nochmal etwas genauer an. Dabei stellte ich fest, dass man sie allem Anschein nach reindrücken konnte. Und genau das tat ich natürlich auch. Erst mal den schlafenden Menschen, immerhin lag oben doch ein schlafendes Mädchen oder?
Da die Stacheln nicht stehen blieben, sondern sogar noch schneller wurden, war es anscheinend der falsche Schalter. Immer noch keine Spur von Bashir und auch Fradrik viel nichts anderes ein, als mich noch einen Schalter drücken zu lassen. Diesmal versuchte ich es mit dem Schneestern, vielleicht würde er die Bewegung der Dornen ja einfrieren? Nein, sie wurden hingegen nochmals schneller und hatten mich nun schon fast erreicht. Mir blieb eigentlich gar nichts mehr übrig als noch einen Schalter zu drücken (ok, ich hätte auch erst nochmal überlegen können, aber ich war in Panik, ok? Nicht das ich sonst lange überlegen würde…). Ich entschied mich für die Sonne und die Stacheln blieben tatsächlich stehen.
Und wie sollte ich nun hier heraus kommen? Vorsichtig kletterte ich an den Stacheln hinauf. Oben angekommen richtete ich mich langsam auf und ergriff die Hände von Fradrik, die dieser mir entgegenstreckte. Langsam zog er mich herraus.


Fortsetzung folgt

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